Informationen über Bio-Lebensmittel und Naturkost

Pressemeldung

Informationen für die Presseagenturen zu den Nitrofen-Funden in Bio-Geflügelprodukten

Gräfelfing, 27. Mai 2002 Nachdem die Meldungen über Nitrofen-Funde in Bio-Geflügelprodukten in den letzten Tagen bundesweit zum Teil leider fehlerhaft durch die Medien gegangen sind, sieht sich Naturland genötigt, einige Fakten richtig zu stellen:

Es wurde behauptet, Naturland habe die Nitrofen-Belastung bei eigenen Kontrollen festgestellt.

Das ist falsch. Naturland hat nicht die Aufgabe, derartige Kontrollen durchzuführen. Öko-Betriebe werden nicht von ihrem Verband kontrolliert, sondern im Auftrag des Verbandes von unabhängigen, staatlich anerkannten Kontrollstellen nach den Verbands-Richtlinien. Diese Kontrollstellen haben darüber hinaus Eigenverantwortung; sie kontrollieren die Betriebe auch nach den Vorgaben der EU-Öko-Verordnung und sind in vielen Bundesländern Teil des Verwaltungsapparates mit Hoheitsfunktion. Ein Öko-Verband hat diese Funktionen nicht.

Es wurde behauptet, Naturland habe seit Januar von Nitrofen gewusst.

Das ist falsch. Naturland wurde erst Anfang April telefonisch erstmals unterrichtet, und zwar von dem betroffenen Futtermittelhersteller. Nach dem ersten Fund im Januar durch ein Unternehmen der Lebensmittelverarbeitung hat dieses Unternehmen seine Lieferanten informiert. Naturland wurde von den Beteiligten nicht einbezogen.

Es wurde behauptet, Naturland habe die Vorgänge verschwiegen.

Das ist falsch. Naturland hat nach seiner ersten Information über die Funde Anfang April umgehend abgeklärt, ob die Kontrollstellen bzw. Behörden informiert waren. Dies war nach Aussage der Kontrollstelle mit der Information der zuständigen Kontrollbehörde aus dem Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Landes Brandenburg im Nachgang einer Telefonkonferenz, die am 28. März zwischen den Kontrollstellen stattgefunden hat, geschehen. Eine Notwendigkeit, die Behörden zu informieren, bestand für Naturland also nicht. Nachdem Naturland am 16. Mai von erneuten Belastungen erfuhr, belegbare Fakten am 21.05. erhielt, sah sich Naturland veranlasst, das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft nach weiteren Recherchen am 23.05. zu informieren.

Es wurde behauptet, Naturland habe belastete Produkte vernichtet.

Das ist falsch. Ein Öko-Verband ist keine Lebensmittelbehörde. Solche Vernichtungsaktionen sind Sache der betroffenen Unternehmen und der Behörden.

Quelle: Naturland Presse Info
Verantwortlich:
Gerald A. Herrmann
Naturland e.V.
Kleinhaderner Weg 1
82166 Gräfelfing
Tel.: 089-898082-0
Fax: 089-898082-90