Informationen über Bio-Lebensmittel und Naturkost
Aktuelle Fragen und Antworten zum Ökolandbau,
zu Bioland und zu BSE
- 1. Was ist Biologischer Landbau?
- 2. Wer oder was ist Bioland?
- 3. Ist eine Umstellung auf 10 bzw. 20% Biolandbau möglich?
- 4. Was unternimmt Bioland gegen BSE?
- 5. Sind auch im Biolandbau BSE-Fälle aufgetreten?
- 6. Ist die Bezeichnung Bio oder Öko rechtlich geschützt?
- 7. Ist Bio-Fleisch und Bio-Wurst noch sicher vor BSE?
- 8. Wo kann man Bio-Lebensmittel erhalten?
1. Was ist Biologischer Landbau?
Der Bio-Landbau ist eine Wirtschaftsform, in der gesunde Lebensmittel unter Schonung der Umwelt erzeugt werden: Durch eine Kreislaufwirtschaft erhält der Biobauer einen gesunden Boden, der die Grundlage für die Erzeugung gesunder Tiere, Pflanzen und Lebensmittel darstellt. Dabei werden keine synthetischen Pestizide und Stickstoffdünger benötigt. Die Tiere werden artgerecht gehalten, mit Bio-Futter gefüttert und im Krankheitsfalle bevorzugt mit Naturheilverfahren behandelt. Verarbeitete Lebensmittel, wie Joghurt, Wurst oder Pizza, werden weitgehend ohne Zusatzstoffe hergestellt. Im Interesse der Kunden werden hierbei alle verwendeten Zutaten vollständig aufgelistet und die Rohstoffe nährstoffschonend behandelt. Gentechnik und bestrahlte Lebensmittel sind im Bio-Landbau tabu.
Bioland ist der größte deutsche Bio-Anbauverband. Unter dem Bioland-Warenzeichen erzeugen über 3.500 Bioland-Bauern, Gärtner, Winzer und Imker Lebensmittel nach den Bioland-Richtlinien. Unterstützt werden sie von 600 Bäckereien, Metzgereien, Molkereien, Brauereien, Mühlen, Restaurants, Saftherstellern. Durch ihre biologische Wirtschaftsweise entlasten alle Bioland-Erzeuger die Umwelt. Die Bio-Produkte sind in Hofläden, Wochenmärkten, Biofachgeschäften, in Supermärkten und über Lieferservice erhältlich.
3. Ist eine Umstellung auf 10 bzw. 20% Biolandbau möglich?
Die Umstellung von einer konventionellen auf eine Biologische Wirtschaftsweise stellt sehr hohe Anforderungen: Zum Beispiel der Stallumbau für eine artgerechte Tierhaltung oder die Umstellung von Monokulturen auf vielfältige Fruchtfolgen. Durch tatkräftige und finanzielle Hilfe seitens der Politik und der über viel Erfahrung im Bio-Landbau verfügenden Bio-Verbände sowie einer erhöhten Verbrauchernachfrage ist dieses Ziel erreichbar. Österreich hat bereits einen Anteil von knapp 10%, Dänemark und Schweden erstreben sogar einen Anteil von 15% Biolandbau.
4. Was unternimmt Bioland gegen BSE?
Es durften und dürfen bei Bioland kein Tiermehl, kein konventionelles Mischfutter und kein konventioneller Milchaustauscher an Tiere verfüttert werden. Damit sind die wahrscheinlichsten Übertragungswege von BSE bei Bioland ausgeschlossen. Bioland-Rinder dürfen nur unter dem Bioland-Warenzeichen verkauft werden, wenn diese in einem Biobetrieb geboren und aufgezogen worden sind.
Dünger aus Tiermehl waren bei Bioland niemals zugelassen. Aus vorsorglichen Gründen hat Bioland auch Blut- oder Knochenmehl in Düngern verboten. Damit hat Bioland die BSE-Risiken nach bisherigem Wissen weitmöglichst reduziert.
5. Sind auch im Biolandbau BSE-Fälle aufgetreten?
Die in Deutschland gemeldeten BSE-Fälle wurden alle auf konventionellen Betriebe registriert. Bei den bisher von der Presse dargestellten Bio-BSE-Fällen handelt es sich um Falschmeldungen. Dies gilt auch für das erkrankte Rind Alex aus 18249 Tarnow in Mecklenburg Vorpommern: Das Tier wurde zwar in einem Biobetrieb geboren, wurde aber nach 10 Tagen weiterverkauft. Dort wurde es von einem konventionellen Landwirt mit konventionellem Futter und konventionellem Milchaustauscher gefüttert.
6. Ist die Bezeichnung Bio oder Öko rechtlich geschützt?
Beide Bezeichnungen unterliegen der EG-Bio-Verordnung, die einen Mindeststandard für die Erzeugung, Verarbeitung und Kontrolle dieser besonderen Lebensmittel festlegt. Zu erkennen sind diese Bio-Lebensmittel an der Code-Nr. der Kontrollstelle, z.B. DE-006-Bio-Kontrollstelle. Einen noch höheren "Bio-Standard" garantieren die Logos der Bio-Anbauverbände wie Bioland oder Demeter. Alle Bio-Betriebe werden jährlich von einer neutralen Kontrollstelle auf Einhaltung der EG-Bio-Verordnung überprüft. Die Bioland-Betriebe werden noch zusätzlich auf die Einhaltung der Bioland-Richtlinien überprüft.
7. Ist Bio-Fleisch und Bio-Wurst noch sicher vor BSE?
Bio-Fleisch bietet nach bisherigem Wissensstand die größte Sicherheit. Gleiches gilt für Biowurst. Das verwendete Fleisch stammt von Bio-Tieren. Hirn, Zentralnervengewebe oder Separatorenfleisch werden bei Bioland nicht verwurstet. Naturdärme vom Rind dürfen seit dem 1.1.2001 generell nicht mehr als Wurstpelle verwendet werden.
8. Wo kann man Bio-Lebensmittel erhalten?
Eine Liste der Einkaufsadressen für Bioland-Lebensmittel erhalten Sie unter:
Bioland Bundesverband
Kaiserstr. 18
55116 Mainz
bitte frankierten Rückumschlag beilegen. Unter www.bioland.de kann die Liste ebenfalls heruntergeladen werden.
(Stand: 16. Januar 2001)
Hrsg.: Bioland - Öffentlichkeitsarbeit
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz
Telefon 06131/2397913, Fax 2397927
Quelle: www.bioland.de