Informationen über Bio-Lebensmittel und Naturkost
FAQ: Bioland-Tierfutter
Quelle: Bioland
Rinder- und Kälberfutter bei Bioland
- Wo kommt Bioland-Futter her?
- Was ist in Bioland-Futter drin?
- Stellen alle Bioland-Erzeuger ihr Futter selbst her?
- Was wird an die Kälber verfüttert?
- Ist Gentechnik zugelassen?
Fragen nach den Futtermitteln nehmen zu
Nach bekannt werden der ersten deutschen BSE-Fälle wird Rinder- und Kälberfutter heftig in der Öffentlichkeit diskutiert. Nachfolgend zeigen wir auf, welche Bestandteile Bioland-Bauern zur Fütterung ihrer Rinder und Kälber einsetzen dürfen.
Es durfte und darf bei Bioland (und im Öko-Landbau) kein Tiermehl an Tiere verfüttert werden.
Bioland-Bauern müssen den überwiegenden Anteil des Futters auf dem eigenen Hof erzeugen. Auch der zugekaufte Futteranteil muss - bis auf einen zulässigen Anteil von 10% der Trockenmasse - aus ökologischer Erzeugung stammen. Für die restlichen 10% konventionellen Futters lässt die Bioland-Richtlinie für die Rinderfütterung nur folgende Bestandteile zu:
- Leinsamen, Leinkuchen, Leinexpeller,
- Biertreber
- Bierhefe
- Trester aus heimischem Streuobstanbau
- Futtermittel aus Umstellflächen
Bioland-Rinderfutter setzt sich in der Regel zusammen aus:
- Raufutter/Grundfutter, bestehend aus Gras, Silage, Heu
- Kraftfutter, bestehend aus Biogetreide (Weizen, Gerste, Mais) und Körnerleguminosen (Erbsen, Bohnen, Lupinen) und gelegentlich Ölkuchen (z.B. Leinkuchen, Sonnenblumenkuchen)
- Mineralfutter (Komponenten müssen nach EG-Verordnung zur ökologischen Tierhaltung zulässig sein)
Auch Futtermühlen mahlen für Bioland
Einige Bioland-Betriebe lassen ihr Rinderfutter in Mühlen mischen. Diese Mühlen sind in der Regel Bioland-Vertragspartner. Einige Mühlen arbeiten hingegen für die Bioland-Betriebe als Lohnverarbeiter. Damit unterliegen sie ebenso den Bioland-Richtlinien wie auch als zertifizierte Verarbeiter der EG-Öko-Verordnung 2092/91. Das heißt: Die Mühlen dürfen für die Herstellung von Öko-Futter nur die in der EG-Öko-Verordnung und den Bioland-Richtlinien zugelassenen Futterbestandteile verarbeiten. Die Mühlen werden wie die Bioland-Bauern jährlich auf die Einhaltung der EG-Öko-Verordnung und der Bioland-Richtlinien hin von neutralen Kontrollinstituten überprüft.
Kälberfütterung
Bioland-Kälber müssen in den ersten 3 Lebensmonaten mit betriebseigener Kuhmilch gefüttert werden. Weiterhin erhalten sie in kleinen Mengen Heu und eine Kälberschrotmischung bestehend aus Getreide, Körnerleguminosen, Leinkuchen und Mineralfuttermitteln.
Konventionelle Milchaustauscher dürfen bei Bioland für Rinder nicht eingesetzt werden.
Öko-Milchaustauscher dürfen in folgenden Fällen verfüttert werden:
- bei reinen Mastbetrieben ohne eigene Milcherzeugung
- bei Milchviehbetrieben nur in Notfällen und mit einer Ausnahmegenehmigung
- in der Ziegen- und Schafhaltung
Öko-Milchaustauscher für Rinder besteht ausschließlich aus Biomilchbestandteilen, pflanzlichen Fetten, Bioweizenstärke, Vitaminen und Mineralstoffen. Die Bestandteile müssen mindestens zu 75% aus ökologischer Erzeugung stammen.
Gentechnik
Futtermittel aus gentechnisch verändertem Mais oder aus gentechnisch verändertem Soja dürfen im Bio-Landbau nicht verfüttert werden.
(Stand: 16. Januar 2001)
Hrsg.: Bioland - Öffentlichkeitsarbeit
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz
Telefon 06131/2397913, Fax 2397927
Quelle: www.bioland.de