Informationen über Bio-Lebensmittel und Naturkost
FAQ: BSE
von Bioland
- Was versteht man unter BSE?
- BSE-eine unendliche Geschichte?
- Gefahr für den Menschen?
- Tierkörpermehl als BSE-Verursacher!
- Biobauern schaffen Sicherheit!
- ökologischer Landbau richtungsweisend!
BSE heißt ausgeschrieben: Bovine Spongiforme Enzephalopathie. Der Erreger durchlöchert bei Rindern (Boves) schwammartig (Spongiform) das Gehirn (Enzephalon). Aufgrund der Symptome wie unkoordinierte Bewegungen und Lähmungen wird die Krankheit "Rinder-wahnsinn" genannt. Besonders problematisch ist, dass die Krankheit erst beim toten Tier mit Sicherheit festgestellt werden kann.
BSE-eine unendliche Geschichte?
15 Jahre nach dem ersten dokumentierten BSE-Fall in England ist die Rinderkrankheit nicht gebannt. Insgesamt verstarben bereits knapp 170.000 Rinder an BSE. In Deutschland wurden bisher 8 BSE-Fälle gemeldet. Keines der Tiere war in Deutschland geboren (importiert). In diesem Jahr wurden an BSE-Fällen gemeldet:
- Großbritannien ca. 1.300
- Portugal 99
- Irland 90
- Frankreich 96
- Schweiz 31
- Belgien 8
- Dänemark 1
(Stand November 2000)
1996 räumte auch die englische Regierung ein, dass es eine Verbindung zwischen BSE und einer neuen Variante der Creutzfeld-Jakob-Krankheit gibt. Seit 1985 sind in Großbritannien über 80 Menschen an dieser Krankheit erkrankt beziehungsweise verstorben.
Tierkörpermehl als BSE-Verursacher!
Bei Rindern ist als Infektionsweg bisher in erster Linie die Aufnahme von infiziertem Gewebe über die Nahrung bekannt: Aus verendeten Tieren wird Tierkörpermehl hergestellt. Hierbei werden auch an der Traberkrankheit (einer verwandten Form von BSE) verendete Schafe und mit BSE-infizierten Rindern verarbeitet. Das industriell "gewonnene" Tierkörpermehl wird teilweise in der konventionellen Landwirtschaft Kraftfuttermischungen beigemengt. Somit gelang(t)en die Erreger durch Verfütterung wieder in den Nahrungskreislauf.
Allerdings ist die Verfütterung von Tiermehl an Wiederkäuern seit 1994 EU-weit verboten. Trotzdem berichten die Medien immer wieder von Kontaminationen des Futters mit Tiermehl in Großbritannien, Frankreich oder der Schweiz!
Im öko-Landbau war und ist die Verfütterung von Tierkörpermehlen nicht zulässig!
Untersuchungen zeigen, dass auch eine direkte übertragung zwischen erwachsenen Tieren oder vom Muttertier zum Kalb nicht ausgeschlossen werden kann.
Biobauern schaffen Sicherheit!
- Es durfte und darf bei Bioland kein Tiermehl an Tiere verfüttert werden. Damit ist der wahrscheinlichste übertragungsweg von BSE - die Verfütterung von Tiermehl - bei Bioland ausgeschlossen. Bioland-Tiere bekommen Folgendes zu fressen: Raufutter/Grundfutter bestehend aus Gras, heu und Kraftfutter, bestehend aus Biogetreide (Weizen, Gerste, Mais) und Eiweißträgern wie Erbsen und Ackerbohnen sowie Mineralstoffe.
- Die Herkunft aller Rinder wird bei Bioland eindeutig dokumentiert. So ist nachvollziehbar, wo das Tier geboren und aufgewachsen ist.
- Bioland hat überwiegend kleine Viehbestände. Daher sind die Warenwege für die Bauern, Fleischer und Verbraucher nachvollziehbar.
- Bioland-Tiere stammen aus Biobetrieben. Ausnahmen: Tiere aus Umstellungsbetrieben (von konventioneller auf ökologische Bewirtschaftung) oder Tiere zu Zuchtzwecken (um die Genetik einer Herde zu erweitern). Diese dürfen erste nach einer vorgegebenen übergangszeit als Bio-Tier verkauft werden. Die Abstammung der zugekauften Tiere muss eindeutig belegt sein. Rinder aus Großbritannien, Schweiz oder Irland dürfen nicht unter Bioland vermarktet werden. Für den Verkauf der direkten Nachkommen ist bei Bioland ein vorheriger BSE-Test zwingend vorgeschrieben.
- Selbstverständlich unterliegen die Bioland-Betriebe den Kontrollen der Lebensmittelüberwachungsbehörden. Zusätzlich werden alle Bioland-Betriebe mindestens einmal pro Jahr durch eine neutrale Kontrollstelle auf Einhaltung der öko- und Biolandrichtlinien überprüft.
ökologischer Landbau richtungsweisend!
Sicher ist: hätte man wie im ökologischen Landbau praktiziert und dem "Vegetarier" Rind keine Tiermehle verfüttert, gäbe es kein BSE-Problem! Eine Liste (Stand: November 2000) der Einkaufsadressen für Bioland-Fleisch bekommen Sie bei der unten genannten Adresse; bitte frankierten Rückumschlag beilegen.
(Stand: 16. Januar 2001)
Hrsg.: Bioland - Öffentlichkeitsarbeit
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz
Telefon 06131/2397913, Fax 2397927
Quelle: www.bioland.de